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Motorradrundtour Grimsel-, Nufenen-, Gotthard- und Sustenpass

4-Pässe-Fahrt durch die Kantone Bern, Wallis, Tessin und Uri

Start und Ziel dieser  Rundtour über  4 Pässe - einem "Klassiker" unter den Pässetouren in der Schweiz und einem richtigen "Muss" im Berner-Oberland, - ist die Ortschaft Innertkirchen im Haslital. Hier beginnt diese Traumroute inmitten einer grandiosen Bergwelt die dich auch hinauf zum höchsten Pass innerhalb der Schweiz führt.
Das Dorf Innertkirchen erreichst du von Meiringen herkommend direkt hinter der Aareschlucht. Die Anfahrtsroute überlasse ich dir, mit Hilfe der GPSies-Kartenfunktionen ist es ja einfach, die Route ab deinem Wohnort zu starten. 

Ein Tipp: Klicke unten auf der Karte auf Details, die Karte öffnet sich in einem neuen Fenster. Klicke nun auf Vollbild, wechsle bei "Gelände" in die Ansichten Karte oder Satellit und wähle Google, - schalte die Kilometeranzeige ein, so kannst du die Route bequem verfolgen.
Alle vier Pässe dieser Tour haben eine eigene Seite innerhalb meiner Homepage, klicke für Infos und Bilder einfach auf den entsprechenden fettgedruckten Link.
Hilfe zum Download der Karte auf dein Navi.




Kurz nach der Überquerung der Aare in Innertkirchen kommst du zur markanten Kreuzung unten auf dem Bild: Geradeaus Richtung Susten, - hier kommst du dann zurück - und nach rechts in Richtung  Grimsel. Du beginnst deine Tour mit dem Grimselpass, also nach rechts abbiegen und der Nr. 6 folgen.


Die gut ausgebaute Strasse führt zuerst geradeaus, linkerhand bemerkst du ein grosses Gebäude das mit "KWO"  (Kraftwerke Oberhasli) angeschrieben ist. Die imposanten Staumauern und Stauseen des Unternehmens wirst du im Verlaufe deiner Grimselfahrt noch mehrmals sehen. Ungefähr bei km 7 erreichst du die kleine Ortschaft Guttannen mit der schmucken kleinen Kirche. Unmittelbar nach der Ortschaft musste die Grimselstrasse neu verlegt werden, riesige Geröllmengen die zu Tale donnerten machten die Neuführung nötig. Noch ein Hinweis: Die orangen Hinweisschilder die du bestimmt bemerken wirst, markieren den Verlauf der Transiterdgasleitung Holland - Italien.

Nach den "Handeggkurven" (ca. km 15) steht links eine Hinweistafel zur Gelmerbahn, der steilsten Standseilbahn Europas, sie führt hinauf zum Gelmerstausee der KWO. Bald folgt ein Tunnel und nach einigen darauffolgenden Kehren bist du unvermutet unten an der Räterichsbodenstaumauer angekommen. Mittels schön zu fahrender Kurven gewinnst du an Höhe bis  hinauf zur Krone der Staumauer, - imposant  der Rätrichsbodenstausee der da auftaucht!

Die Strasse führt längs des Sees entlang (km 20) und beginnt wieder zu steigen. Plötzlich erblickst du wiederum zwei Staumauern, die beiden Spittellammsperren, welche den Grimselsee aufstauen.  Eine ganze Reihe von Kurven folgen, dann bist du oben auf der Grimselpasshöhe auf 2'165 m.ü.M.  (ca. km 26) Mache nun unbedingt eine Pause, hier auf der Passhöhe am Ufer des Totensees kannst du dich kulinarisch verwöhnen lassen, geniesse dann die grandiose Aussicht auf die Berge und die Seen, auch ein Besuch in der nahen Kapelle und beim aufgestellten Symbolstein der Wasserscheide Rhone / Nordsee lohnt sich. Du hast noch Zeit? Der Abstecher hinauf zum Oberaarsee lohnt sich sehr! (Geregelter Einbahnverkehr) 

Beim Totensee wechselst du übrigens in den Kanton Wallis. In 7 wunderschönen Kurven mit einer fantastischen Sicht hinüber auf den Furkapass und den Rhonegletscher fährst du - nimm's gemütlich, schau dir diese Landschaft an - hinunter nach Gletsch (km 30). Du siehst aber nicht nur die Furkastrasse, sondern auch die Anlagen der wieder eröffneten "Dampfbahn Furka-Bergstrecke".


Hier unten in Gletsch trennen sich die Wege: Links Richtung Furkapass, rechts in die Hauptrichtung Brig. Das ist dein Weg, biege nach rechts ab auf die Nr. 19 und  fahre  über die schäumende Rhone und dann mittels prächtiger Kurven hinunter ins Obergoms.


Via Oberwald - Obergestelen erreichst du die Ortschaft Ulrichen, dem Startort zu deinem zweiten Pass, dem Nufenenpass. Biege im Dorf links ab, der Wegweiser zum Nufenenpass ist nicht zu übersehen. Hast du noch genug Treibstoff? Rechts ist die Tankstelle, links in der Gaststätte kannst du dich verpflegen. Nach ein paar Metern überfährst du wieder die Rhone und dann geht's in 2 Kurven bergauf auf die erste kleine Anhöhe, (km 45) mit einem wunderschönen Blick hinunter nach Ulrichen und ins Goms. Später folgt eine Brücke und die nachfolgende Kurve bringt dich auf die stets leicht ansteigende Hochebene. Die Stecke durch das Äginatal könnte ich wohl alle Tage fahren, einfach lieblich und schön. Kurz vor km 50 überquerst du den Bergbach der vom Nufenen herkommt und bald kommen sie dann, die 10 Kurven die dich hinauf zur Passhöhe auf 2'478 m.ü.M. führen.

Unterwegs in diesen Kurven lohnt sich der Blick nach rechts zur Staumauer des Griessee. Der Griesspass war übrigens früher viel wichtiger als der Nufenenpass. Ach ja, die orangen Schilder der Gastransitleitung, du kennst sie von der Grimsel her, findest du hier wieder, die Gasleitung überquert auf ihrem Weg nach Italien nämlich den Griespass.


Ich brauche es wohl nicht speziell zu erwähnen, aber auf der Passhöhe des höchstgelegenen Strassenpasses der Schweiz legt "man" eine Rast ein; - für das leibliche Wohl wird im Restaurant gesorgt, warum nicht auf der Aussichtsterrasse? Schau mal die Aufnahme oben links an, - das ist Nufenenpasshöhe. 

Unmittelbar beim  kleinen See auf der Passhöhe wechselst du vom Kanton Wallis in den Kanton Tessin und nun ist aus dem Nufenenpass der Passo della Novena geworden Die Strasse hinunter ins Val Bedretto ist auf grossen Stecken nicht asphaltiert sondern betoniert. Ein gutes halbes Dutzend Kurven und du bist bei km 70 weitgehend unten im Tal. Es hat wieder Nadelbäume, eine üppige Vegetation,  - eben Südschweiz! Jedes Einzelne der typischen Tessinerdörfen an der Strasse oder hoch oben am Berg wäre ein Besuch wert,  aber eben, du hast ja noch "Was" vor. Kurz nach der Ortschaft Fontana siehst du links oben bereits die neue Gotthardstrasse. Fahre das Val Bedretto zu Ende bis zur grossen Kreuzung vor Airolo.

Fast nahtlos kannst vom Nufenen auf die Strasse zum Gotthardpass einbiegen. Aber aufgepasst, hier hat's Kreuzungen und Brücken zu Hauf, du wärst nicht Erste der anstatt in Richtung alter Gotthardstrasse auf der Autobahn "landet"; - auch ich habe mich schon verfahren! Wenn du die Route auf deinem Navi hast, - kein Problem!  Wenn du nach Karte und Beschreibung fährst, rate ich dir den Wegweisern "Airolo" zu folgen und dann den blauen oder weissen Schildern San Gottardo.

Einige Kehren hoch und du bist bei der Kreuzung unten auf dem Bild (ca. km 85). Das ging ja wunderbar, nun unbedingt  Richtung "Tremola" weiterfahren, - du willst ja die fast weltbekannten Haarnadelkurven der alten Gotthardstrasse, eben der Tremola, hoch.


Bald hört der Asphaltbelag der Strasse auf und die Kopfsteinpflästerung, - in den letzten Jahren neu instand gestellt, - beginnt. (ca. km 88) Die restaurierte Tremola gilt als das längste Baudenkmal der Schweiz von über 10 km Länge, - ich möchte sie nicht zählen, all die sorgfältig verlegten Steine bis hinauf zur Passhöhe! Die 24 engen Serpentinen zu befahren ist ein wahrer Genuss. Auf der linken Bergseite siehst du die Verbauungen und Galeriefenster der neuen Gotthardstrasse.

Beide Strassen treffen bei der Passhöhe auf 2'109 m.ü.M. zusammen. Ich gehe davon aus, dass du an dieser geschichtsträchtigen Stelle einen Halt einlegst, der Lago della Piazza ladet wohl nicht gerade zum Bade ein, aber schön ist er!

Das Gotthardmassiv auf dem du bist, ist einer der ältesten Passübergänge seit über 1'000 Jahren benutzt. An den Hochflanken des Gotthardmassivs entspringen vier bedeutende europäische Ströme, Rhein, Rhone, Reuss und Ticino. Das Gotthardmassiv ist  Wasserscheide zwischen Rhein und Po. Es trennt und verbindet die Kulturen der deutsch sprechenden und italienisch sprechenden Schweiz.


Hat dir die Tremola gefallen? Hast du noch Zeit? Ich mach dir einen Vorschlag: Fahre die neue Gotthardstrasse hinunter bis zum Beginn der Tremola, ja und komm noch mal hoch! Auch die neue Strasse hat es nämlich  in sich!


Wenn du wieder bei der Passhöhe angekommen bist, oder nach deiner Ruhezeit, geht die Fahrt weiter. Wir bleiben noch auf der alten Strasse. Fahre am rechten Ufer des Lago della Piazza entlang, unterquere die neue Strasse und fahre auf der alten Strasse die jetzt links parallel zur Neuen verläuft bis zur Kantonsgrenze Tessin - Uri. (ca. km 97) Hier nämlich mündet die Alte in die neue Strasse Nr. 2. (Schau dir das doch auf der Karte an) 
Nun geht's aber zügig bergab in Richtung Hospental. Der mächtige Kamin den du unterwegs siehst, ist der Belüftungs- und Abgaskamin des Gottardstrassentunnels der unter dir durchführt. Beim Kreisel in Hospental geht's nach links zum Furkapass, der dich wieder nach Gletsch führen würde.
Du fährst geradeaus weiter in Richtung Andermatt das du bei km 105 erreichst. Andermatt ist übrigens Startort zum Oberalppass, bestimmt siehst du auch eine Zugkomposition der Matterhorn-Gotthard-Bahn unterwegs Richtung Oberalp.


Andermatt ist zwar offizieller Start-Zielort des Gotthardpasses, persönlich finde ich, dass diese Ehre Göschenen zusteht, - die Schöllenschlucht nach Andermatt gehört doch zum Gotthardpass wie das Motorrad zum Fahrer... 
Wenn du willst, kannst du das wunderschöne Bergdorf Andermatt umfahren und unmittelbar darnach in die Schöllenenschlucht einbiegen. Ein Halt bei der Teufelsbrücke  ist ein "Muss". Ohne Brücke an dieser Stelle gab es am Gotthard kein Weiterkommen. Wer aber baute über die tosende Reuss eine Brücke? Der Sage nach war es der Teufel persönlich. Als Lohn für den Bau verlangte er die Seele dessen, der als Erster die Brücke passiere; - die Urner jagten einen Geissbock über die Brücke. Der Teufel war über diesen Trick sehr erzürnt und holte einen haushohen Felsbrocken mit dem er sein eben erstelltes Werk zerschlagen wollte. Auf dem Weg begegnete ihm aber eine fromme Frau die ein Kreuz auf den Stein ritzte. Völlig irritiert  vom Zeichen Gottes, verfehlte er beim Werfen die Brücke. Der Stein fiel die gesamte Schöllenenschlucht hinunter und wird seit daher "Teufelsstein" genannt. Vor Jahren musste der geschichtsträchtige Stein beim Bau der Autobahn versetzt werden.

Rechts ist in die Felswand das mächtige Denkmal zu Ehren des russischen Generals Suworow eingemeisselt, es erinnert an das Kriegsgeschehen  im Jahre 1799 zwischen der französischen- und russischen Armee.  Links siehst du die Brücke der Schöllenenbahn.

Die Strasse Nr. 2 durch die Schöllenen ist weitgehend mit lawinensicheren Gallerien gedeckt. Fahre hinunter nach Göschenen (km 110) und folge dort der alten Kantonsstrasse Nr. 2  in Richtung Wassen. Diese Strecke ist ebenfalls sehr interessant, diesmal sind es die riesigen Kunstbauten der Autobahn die wohl Jede/Jeden zum Staunen bringen. Das Dorf Wassen, - Start zu deinem vierten Pass, dem Sustenpass -, erreichst du bei km 115.


Die markante Kreuzung im Dorf zur Strasse Nr.11 in Richtung Sustenpass kannst du nicht verfehlen. Schon zu Beginn ein kleines Highlight: Die Strasse führt in ein Kehrtunnel, dann über eine Brücke und verschwindet wieder in einem Tunnel; - tolle Baumeister waren das dazumal. Die nachfolgende moderne Galerie macht das Meiental auch im Winter zugänglich. Ich liebe die nächsten 10 km, Fahrspass pur! Langgezogene, wunderschöne Kurven folgen, du passierst die Ortschaften Meien und Färingen. Beachte die Geschwindigkeitssignalisation, schau die prächtige Berglandschaft an, das ist schöner und billiger als Bussen zu bezahlen!

Bei km 125 beginnt für mich eigentliche erst der Bergpass, du gewinnst rasch an Höhe, das Befahren der bestens ausgebauten Strasse ist ein reines Vergnügen. Bei km 132 bist du oben beim Scheiteltunell angelangt und wechselst vom Kanton Uri wieder in den Kanton Bern. Wenn du gut hinschaust, erkennst du links des Tunelleingangs den uralten Säumerpfad über den Jahrhunderte lang die Waren transportiert wurden. Unmittelbar nach dem Scheiteltunnel folgt rechterhand ein grosser Parkplatz, du bist auf der Sustenpasshöhe auf 2'224 m.ü.M. angelangt Langsam Hunger? Kein Problem, linkerhand ist ein Restaurant.

Die Fahrt hinunter ins Haslital gehört wohl zum Schönsten was dir die Schweizerbergwelt bieten kann: Eine prächtige Strasse mit Sicht auf Gletscher, den Steinsee, Bergipfel mit "ewigem" Schnee und einer fantastischen Sicht ins Bernerland. Nach imposanten Kurven und einigen Tunnels erreichst du die Station Steingletscher, Hotel und Restaurant, Ausgangspunkt für Touren und Wanderungen mit Übernachtungsmöglichkeit. Nach Steingletscher hört die Hochgebirgszone auf, die Strasse verläuft langsam wieder in bewaldetem Gebiet. Kurven und Tunnels wechseln ab, geniesse die Weitsicht bis hin zum Brienzersee. Bei km 147 erreichst du den Weiler Obermaad und wenig später die Berggemeinde Gadmen, später folgen Furen und Nessental.

Du hast nun X-Brücken überquert und bist längs an vielen Bruchsteinmauern entlanggefahren die zum Schutz der Strasse aufgebaut wurden. Hast du beobachtet wie kunstvoll, ja geradezu liebevoll diese Bauten erstellt wurden, - da passt jeder Stein, welcher Kontrast zu heutigen Betonkunstbauten! Die heutige Sustenstrasse wurde übrigens zum grössten Teil in den Kriegsjahren des zweiten Weltkriegs erstellt.

Bei km 156, kurz nach dem linkerhand liegenden kleinen Stausee Hopflauenen, siehst du den Wegweiser Richtung Gental / Engstlenalp, ein Kleinod, ein Besuch lohnt sich, - vielleicht ja ein ander Mal. Für heute näherst du dich deinem Ziel, das ja zugleich auch Start zu deiner Tour war. Nach dem Weiler Wyler erreichst du nach total 160 km wieder Innertkirchen.


Ja da bist du wieder, - ich hoffe glücklich und zufrieden - in Innertkirchen angekommen. Ja, das waren 160 km reinste Bergwelt. Du hast 4 Pässe befahren, davon den höchsten Strassen-Pass innerhalb der Schweiz und du warst in 4 Kantonen der Schweiz unterwegs.
Jede Wette; - die Tour wird dir gefallen! Viel Spass, - trag Sorge zu dir.

Alle Unterlagen: © Hermann Ryter 

Zuletzt bearbeitet am 16.04.2022. © Hermann Ryter - E-Mail: h.ryter@bluewin.ch - Private Homepage: www.ryter-hermann.ch

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